
Streitäxte, Silexdolche und geradwandige Becher: Lokale und überregionale Zeichenträger zu Beginn des neolithisch–bronzezeitlichen Transformationsprozesses (2500–2250 v. Chr.)
Published: Dezember 28, 2023 | DOI: https://doi.org/10.26016/offa.2022.A3
Abstract
Im Spätneolithikum des nördlichen Mitteleuropas zeugt das Aufkommen prachtvoller Silexdolche, reichverzierter Glockenbecher und glänzender Metallartefakte von überregionalen Netzwerken, die ein neues qualitatives und quantitatives Ausmaß erreichen. Zudem wird mit diesen Artefakten eine zunehmende Komplexität der Gesellschaftssysteme assoziiert. Allerdings lassen sich bereits im späten Jungneolithikum sowohl eine gesellschaftliche Transformation als auch überregionale Netzwerke erkennen. Die Transformation wird durch die Auffächerung des Bedeutungsinhaltes der lokal verwurzelten, primären Statussymbole Streitäxte und Silexdolche demonstriert. Von der Intensivierung überregionaler Netzwerke zeugen u. a. geradwandige Becher, die in Mitteldeutschland, Böhmen, Teilen Polens und in Jütland früher als Glockenbecher vorkommen. Weiterhin begegnen uns jungneolithische Silexbeile südskandinavischer Typologie auf den Britischen Inseln. Der Austausch zwischen Jütland, den Britischen Inseln und Mitteldeutschland ist in seinen Anfängen also bereits vor der Zirkulation von Bronze zu erkennen. Viele entscheidende Veränderungen fanden während des späten Jungneolithikums statt und ebneten den Weg für die bronzezeitlichen Kulturen.
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